sun2wheel | Weltpremiere: „V2X Suisse“ erfolgreich präqualifiziert

Weltpremiere: „V2X Suisse“ erfolgreich präqualifiziert

18. Juli 2023

Weltpremiere: Das Projekt „V2X Suisse“ demonstriert erfolgreich die Erfüllung der technische Präqualifikationsanforderungen für Systemdienstleistungen von Swissgrid mit einer dezentralen Flotte von bidirektional ladenden Elektrofahrzeugen in einem CarsharingPool mit CCS-Combo2-Standardsteckern

Im Juni 2023 erreichte das Projekt V2X Suisse einen wichtigen Meilenstein, indem es die Flexibilität einer dezentralen Flotte von bidirektional ladenden Elektrofahrzeugen (EVs) aggregierte und die technischen Anforderungen von Swissgrid, dem Schweizer Übertragungsnetzbetreiber (TSO), an die Systemdienstleistung erfolgreich erfüllte. Bei den erbrachten Leistungen handelt es sich um Frequency Containment Reserves – FCR – (Primärregelleistung) und automatic Frequency Restoration Reserves – aFRR – (Sekundärregelleistung). Diese Dienstleistungen werden vom ÜNB genutzt, um das Stromnetz auszugleichen, da Nachfrage und Erzeugung ständig schwanken. FCR ist die erste Massnahme zur Netzstabilisierung, die von den Teilnehmern verlangt, innerhalb von 2 Sekunden auf Frequenzabweichungen zu reagieren. aFRR ist der zweite Schritt, der sicherstellt, dass Abweichungen korrigiert werden. Diese Dienste tragen dazu bei, dass die Frequenz des europäischen Netzes bei 50 Hz stabil gehalten wird.

Das Projekt V2X Suisse hat zum Ziel, die technische Machbarkeit und das wirtschaftliche Potenzial der V2G-Technologie zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen durch einen Pool von Elektrofahrzeugen zu demonstrieren. Es besteht aus einer Flotte von 50 Honda eElektrofahrzeugen, von denen jedes bidirektional ist und an eine Gleichstromladestation angeschlossen ist. Diese Fahrzeuge sind auf 40 verschiedene Standorte in der Schweiz verteilt. Das Projekt V2X Suisse besteht aus Unternehmen, die im Bereich der Elektromobilität tätig sind, und konzentriert sich derzeit auf die Entwicklung und Umsetzung der Vehicle-to-Everything (V2X)-Technologie für einen Carsharing-Anwendungsfall in der Schweiz. Das Konsortium wird vom Carsharing-Unternehmen Mobility geleitet und umfasst den Automobilhersteller Honda, den Softwareentwickler sun2wheel, den Ladestationsentwickler EVTEC, den Aggregator tiko und novatlantis als wissenschaftlichen Berater. Das Projekt wird vom Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt.

Die V2G-Technologie ermöglicht die Echtzeitsteuerung des Lade- und Entladevorgangs von E-Fahrzeugen, wenn diese geparkt und somit nicht in Gebrauch sind, um die Netzstabilität in Zeiten hoher Nachfrage oder schwankender Energieversorgung zu gewährleisten. Dabei werden die Bedürfnisse der Nutzer von gemeinsam genutzten E-Fahrzeugen berücksichtigt und es wird sichergestellt, dass die Fahrzeuge geladen und einsatzbereit sind, wenn die Kunden sie benötigen. Ermöglicht wird dies durch eine speziell entwickelte Softwareplattform, die die Ladepläne jedes einzelnen Honda e der Flotte unter Berücksichtigung mehrerer Faktoren, einschließlich der Buchungsinformationen für die folgenden 48 Stunden, ständig aktualisiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen statischen oder dynamischen Lastmanagementtechniken wird im Rahmen des Projekts ein Lastmanagementsystem eingesetzt, das die E-Fahrzeuge bei anstehenden Buchungen rechtzeitig mit Energie versorgt und gleichzeitig die Flexibilität der anderen Fahrzeuge, die genügend Zeit zum Laden haben, maximiert. Das System arbeitet in Übereinstimmung mit lokalen Netzbegrenzungen, solarem Eigenverbrauch und lokalen Steuerungssignalen von Verteilernetzbetreibern (VNB).

Die erfolgreiche Erfüllung der technischen Anforderungen von Swissgrid ist eine Weltpremiere, da sie mit einem Carsharing-Pool, ohne lokale Aggregator-Hardware, nur mit Cloud-to-Cloud-Konnektivität und dem europäischen Plug-Standard CCS-Combo2 erreicht wurde. Diese bemerkenswerte Leistung unterstreicht das Potenzial der V2G-Technologie, den Übergang zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Energieinfrastruktur zu unterstützen.

Um einen zusätzlichen Einblick in die Bedeutung und die Ergebnisse des Projekts zu erhalten, haben Vertreter des Projektkonsortiums ihre Gedanken mitgeteilt:

Wir sind begeistert, endlich zu sehen, dass V2G technisch nicht nur als „netzfreundliche“ Lösung für lokale VNB oder lokale Eigenverbrauchsgemeinschaften (ZEVs) funktioniert, sondern auch für die anspruchsvollen „systemfreundlichen“ Systemdienstleistungen für TSOs. Wir freuen uns sehr, dass die gesamte Signalkette von Signal-tiko-sun2wheel-Ladegerät-Fahrzeug-Reaktion‘ innerhalb von 2 Sekunden realisiert werden kann! Auf der Ebene der Mobilitätsflotte würden wir, wenn wir die Technologie auf unsere gesamte Flotte skalieren würden, eine enorme Flexibilitätsleistung erreichen, ähnlich der Leistung eines Wasserkraftwerks wie Ova-Spin oder Peccia!“

- Reto Meier, Projektleiter V2X Suisse bei Mobility

Seit seiner Gründung im Jahr 2012 ist tiko Vorreiter bei der Integration von Flexibilitäten auf Niederspannungsebene in sein virtuelles Kraftwerk. Daher ist die Integration der Flexibilität von EV, auch in V2G, ein Eckpfeiler der Strategie von tiko. Wir freuen uns, dass wir diesen anspruchsvollen technischen Meilenstein erreicht haben und freuen uns darauf, weitere wertvolle Betriebserfahrungen im V2X Suisse Projekt zu sammeln

- Frédéric Gastaldo, Gründer und CEO von tiko Energy Solutions

Die Integration von Elektrofahrzeugen in das Energienetz und die damit verbundene Verknüpfung von Energie- und Mobilitätsdienstleistungen ist ein wichtiger Entwicklungsbaustein für Honda. Mit dem Honda e haben wir ein attraktives Fahrzeug, um den möglichen Mehrwert für den Kunden auszuloten. Das Projekt V2X Suisse bietet zudem die Möglichkeit, die Erschliessung neuer Geschäftsfelder in der Praxis zu testen. Die Erfüllung der technischen Präqualifikationsanforderungen in Zusammenarbeit mit den Projektbeteiligten ist ein entsprechend grosser und wichtiger Meilenstein

- Martin Stadie, Energy & Digital System Research bei Honda R&D Europe

Wir freuen uns, dass wir mit unserem benutzerzentrierten Ansatz für Lastmanagement-Systeme unter den strengen Anforderungen der Präqualifikationsregeln zum Erfolg von V2X- Suisse beigetragen haben. V2X -Suisse hat es uns ermöglicht, unsere Flottenmanagement-Software mit Flexibilitätsmanagement und eingebauter V2X-Funktionalität weiterzuentwickeln. Als kleines Start-up freuen wir uns darauf, dieses einzigartige Konsortium von Innovatoren mit unserer Plattform weiter zu unterstützen“

- sagt Sandro Schopfer, Co-Founder und CTO bei sun2wheel

Ausserdem äusserte sich Serge Wisselmann, Head of Aancillary services & Analytics bei Swissgrid, zum erfolgreichen Abschluss der ersten Phase des Projekts:

Das Projekt V2X Suisse zeigt, dass die V2G-Technologie mit dem CCS-Standard zur Netzstabilität beitragen kann, indem sie sich an den Systemdienstleistungen beteiligt. Swissgrid ist sehr an der Diversifizierung von Technologien interessiert und ist bestrebt, ihnen die Möglichkeit zur Teilnahme am Markt für Systemdienstleistungen zu eröffnen. Jüngsten Studien zufolge wird die installierte Leistung von Elektrofahrzeugen in der Schweiz bis zum Jahr 2030¹ voraussichtlich bei 3,5 GW liegen. EVs werden daher in naher Zukunft eine wichtige Rolle für die Netzstabilität spielen.

- Serge Wisselmann, Head of Aancillary services & Analytics bei Swissgrid

sun2wheel | Bild: Weltpremiere: „V2X Suisse“ erfolgreich präqualifiziert
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